Herzlich willkommen


Hier stelle ich 3 hochinteressante, da kaum veränderte Orgeln der seinerzeit berühmten Orgelbaufirma Walcker aus Ludwigsburg vor, erbaut in der Zeit zwischen 1895 und 1906. Sie befinden sich in Soest oder der näheren Umgebung.

Die Orgel der ev. Kirche in Bad Sassendorf-Lohne

wurde im Jahre 1906 als opus 1282 von der Orgelbaufirma Walcker erbaut. Sie hatte eine vollpneumatische Traktur. 1950 fand durch dieselbe Firma eine Umdisponierung statt: Viola di Gamba 8’ (Hauptwerk) wurde zu Flötgedackt 2’, Geigenprincipal 8’ (Schwellwerk) zu Prinzipal 2’. 1978 wurde die Orgel, wiederum durch Walcker, mit neuen Prospektpfeifen versehen, die Trakturen weitgehend elektrifiziert und ein neuer Spieltisch an der Emporenbrüstung installiert. Im Jahre 2000 schliesslich erfolgte eine Restaurierung durch die Firma Gebr. Stockmann in Werl. Dabei wurden die entfernten Register Viola di Gamba und Geigenprincipal rekonstruiert, was hervorragend gelungen ist. Die Technik wurde gründlich überholt und die Elektrik verbessert, der Zustand mit der Elektropneumatik und dem Spieltisch von 1978 jedoch beibehalten.

Disposition:

1. Manual C-g''' Hauptwerk

Bordun 16' - Prinzipal 8' - Salizional 8' - Viola di Gamba 8' - Flöte 8' (Holz) - Oktave 4' - Rohrflöte 4' - Mixtur 2 2/3' - Trompete 8'

2. Manual C-g''' Schwellwerk

Lieblich Gedeckt 8' - Geigenprinzipal 8' - Aeoline 8' - Voix céleste 8' - Flauto dolce 4' (Holz) - Cornett 3-4fach 8'

Pedal C-f'

Violonbass 16' - Subbass 16' - Oktavbass 8'

3 Normalkoppeln, Superoktavkoppel in I (nicht ausgebaut), 2 freie Kombinationen, Knöpfe für Organo pleno und Tutti, Einzelabsteller für Cornett und Trompete; Auslöser; Kegelladen in den Manualwerken, Taschenladen im Pedal, elektropneumatische Traktur.

 

Die Walcker-Orgel der ev. Pauli-Kirche Soest

Diese Orgel wurde 1895 als Opus 676 gebaut. Walcker verwendete das vorhandene, 1675 errichtete Gehäuse der Vorgängerorgel von Peter Henrich Varenholt (Bielefeld) und Andreas Schneider (Dortmund) wieder. 1950 wurde das Register Aeoline im Schwellwerk von Anton Feith (Paderborn) durch Piccolo 2’ ersetzt, ansonsten blieb das Instrument klanglich unverändert. Auch der Spieltisch wurde an die Seite der Empore versetzt. 1981 erfolgte eine Restaurierung des Gehäuses, 1992-1994 die Restaurierung der Walcker-Orgel durch die Firma Eule in Bautzen. Dabei wurde die Aeoline 8’ nach dem Vorbild desselben Registers der Walcker-Orgel in Essen-Werden (1900) rekonstruiert und der Spieltisch wieder zentral vor das Gehäuse mit Blickrichtung zum Altar gesetzt. Die pneumatische Spiel-und Registertraktur samt den Kegelladen sind ebenfalls erhalten. Das Klangspektrum reicht von der bei geschlossenem Schweller kaum hörbaren Aeoline bis zum sehr kräftigen Tutti, das jedoch gut auf den Raum abgestimmt ist.

Disposition:

1. Manual Hauptwerk, C-f’’’

Bourdon 16’ - Prinzipal 8’ - Gedeckt 8’ - Viola di Gamba 8’ - Hohlflöte 8’ - Gemshorn 8’ - Dolce 8’ - Oktav 4’ - Rohrflöte 4’ - Oktav 2’ - Mixtur 5fach  2 2/3’ - Trompete 8’

2. Manual Schwellwerk, C-f’’’

Geigenprinzipal 8’ - Lieblich Gedeckt 8’ - Salizional 8’ - Konzertflöte 8’ - Aeoline 8’ - Oktav 4’ - Traversflöte 4’ - Cornett 4-5fach 8’ - Clarinette 8’

Pedal, C-d’

Prinzipalbass 16’ - Subbass 16’ - Violonbass 16’ - Oktavbass 8’ - Violoncello 8’ - Oktav 4’ - Posaune 16’

 

3 Normalkoppeln, Superoktavkoppel 1. Manual (nicht ausgebaut), Pedal-Superoktavkoppel (nicht ausgebaut), Crescendowalze als Tritt, eine freie Kombination, 3 feste Kombinationen (piano, mezzoforte, Tutti)

vollpneumatische Kegelladen; Stimmung: a’=435 Schwingungen

 

Der barocke Prospekt (1675) der Orgel  der St. Pauli-Kirche

Der Spieltisch der Walcker-Orgel

 

 

Registerzüge rechts; die 3 rechten sind für das Pedal (grün), die weissen

für das Hauptwerk. Darüber jeweils der Knopf für die freie Kombination.

 

 

Die Walcker-Orgel in Bad Sassendorf-Weslarn, ev. Kirche (1899, opus 787)

Diese Orgel steht, wie schon die in der Soester Pauli-Kirche, in einem Barock-Gehäuse. Auf diesem ist die Jahreszahl 1702 angegeben. Es ist auf der oberen der beiden Emporen, direkt unter dem Gewölbe. Der Walcker-Spieltisch war früher seitlich der Orgel. Nach einem Umbau durch die Lübecker Firma Kemper steht der neue Kemper-Spieltisch heute unter der Orgel im Hauptschiff der Kirche. Die Traktur wurde entsprechend vom pneumatischen auf das elektrische System umgestellt und 2 Register verändert. Höchstwahrscheinlich waren Aeoline 8' und Salicional 8' im 2. Manual vorhanden statt heute Principal 2' und Quinte 1 1/3. In diesem Zustand ist die Orgel heute noch. Das 2. Manual steht hinter dem Pedalwerk, somit wird der beabsichtigte indirekte Klang erzielt.

Manual I: Principal 8 - Bordun 8 - Viola di Gamba 8' - Dolce 8' - Oktav 4' - Oktav 2'

Manual II: Lieblich Gedackt 8' - Flauto dolce 4' (Holz, offen) - Prinzipal 2' - Quinte 1 1/3`

Pedal: Subbass 16' - Violon 8'

3 Normalkoppeln, 1 Freie Kombination, Handregister, Auslöser, Tutti

 

 

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